In der Krise sparen die Österreicher nicht bei Versicherungen
(kunid) 43 % geben in einer aktuellen Umfrage an, durch Corona Einkommenseinbußen erlitten zu haben. Weitere 11 % erwarten, dass noch Verluste auf sie zukommen. Zurückgefahren werden meistens Ausgaben für Urlaub und Hobbys. Ihren Versicherungen aber bleiben die Österreicher „treu“.
Welches tiefe Loch hinterlässt Corona in unseren Geldbörsen? Im Auftrag von Durchblicker hat Respondi dazu und zu weiteren Fragen eine Umfrage durchgeführt.
Bei knapp der Hälfte der österreichischen Haushalte ist es demnach durch die Corona-Krise zu Einkommenseinbußen gekommen.
43 % der insgesamt 1.200 Befragten geben an, dass sich ihr Nettoeinkommen reduziert hat – und zwar im Schnitt um rund ein Viertel (26 %), nämlich von 2.690 Euro „vor Corona“ auf 1.999 Euro „seit Corona“.
In jedem zweiten Fall ist der Verlust geringer als 20 %. Rund jeder Siebte (15 %) verzeichnet Einbußen um die Hälfte oder mehr.
Familien und Selbstständige besonders betroffen
Familien (54 %) sehen sich häufiger einer Einkommensverringerung gegenüber als Single-Haushalte (34 %).
Nach Tätigkeit aufgeschlüsselt, trifft es besonders oft Selbstständige (69 %). Mit fast 1.100 Euro im Monat sind ihnen im Schnitt mehr als 40 % des Einkommens weggebrochen. Beinahe jeder vierte betroffene Selbstständige kann sich dadurch seine Fixkosten nicht mehr leisten.
Bei den Angestellten gaben 47 % an, mit einem Einkommensverlust konfrontiert zu sein, bei den Pensionisten 9 %.
Drei Viertel spüren Kostendruck
74 % macht die Corona-bedingte Finanzlage zu schaffen, wie die Umfrage weiter zeigt.
Konkret wurde gefragt: „Können Sie Ihre Fixkosten trotz Reduktion decken? Müssen Sie auf bestimmte Anschaffungen verzichten und finanziell den Gürtel enger schnallen?“
Bloß 26 % gaben an, „keine Auswirkungen“ zu spüren. 15 % sagten, sie sind nicht mehr in der Lage, ihre Fixkosten zu decken. Und, hier die entscheidende Zahl: Die restlichen 59 % sehen sich genötigt, in anderen Bereichen kürzerzutreten.
Budgetkürzung trifft vor allem Urlaub
Inwieweit und wo wird angesichts der angespannten Rahmenbedingungen gespart?
79 % setzen beim Urlaub den Rotstift an, 78 % bei Freizeit und Hobbys, 71 % bei Kleidung und Accessoires. In der Kategorie „Sparen und Veranlagung“ geben 53 % der Befragten an, weniger als vor der Krise auf die Seite legen zu können.
Am wenigsten gespart wird bei Versicherungen, hier treffen laut der Umfrage nur 9 % Sparmaßnahmen.
Der Versicherungsschutz muss sein
Ein weiteres Fazit der Umfrage: Auch in der Krise möchten die österreichischen Haushalte – zu Recht – nicht auf soliden Versicherungsschutz verzichten.
Auch die Nutzung von Medien- und Unterhaltungsangeboten – beispielsweise durch Streaming oder zur Kommunikation – genießt einen sehr hohen Stellenwert. Hier treffen nur 18 % Einschränkungen.
Viele prüfen ihre Ausgaben nicht regelmäßig
Die Umfrage zeigt auch, dass die Mehrheit der von Einkommensverlusten betroffenen Haushalte ihre Fixkosten noch nie optimiert haben oder dies nicht regelmäßig tun.
Weitere 11 % erwarten Einkommensreduktion
Wie blicken die Befragten in die Zukunft? 46 % erwarten nicht, dass sich für sie in Folge von Corona Einkommensverluste ergeben werden.
Umgekehrt könnte der Anteil der Betroffenen aber von 43 auf 54 % steigen. Denn 11 %, die bisher nicht betroffen waren, rechnen damit, dass sich ihr Einkommen noch reduzieren wird.
An dieser Stelle gilt zu ergänzen: Fragen Sie Ihren Berater – gemeinsam mit ihm kommen Sie durch die Corona-Krise.